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Die Reisen des Aegidius Aétius Sygarius.
#1
Dies sind die Reisebeschreibungen des Episcopus Magnus der Arianer. Chronologisch nicht konkret zugeordnet, *SO*daher kann Aegidius auch anderweitig auftreten*SO*.
Aegidius befindet sich im Hafen von Antiocheía und sucht ein Schiff, dass ihn nach Seleucia in Vitellia bringen mag. Schlussendlich findet er einen kleinen Küstensegler, eine Semi-Corbita , deren Kapitän bereit ist ihn mitzunehmen...


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EPISCOPUS MAGNUS ET AEDILIS IMPERIALIS μέγας λογοθέτης
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#2
Eine Seekarte....


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#3
[brief=Pergament]


Früh morgens verlässt der kleine Segler "Arethousa" den Blachernai-Hafen von Antiocheía. Die Ladung besteht aus Wein und feinen Tuchen, eine Ladung, die für Seleucia in Vitellia bestimmt ist.
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Ich verdinge mich an Bord, indem ich mich um die Seile kümmere, denn dieses Handwerk habe ich ordentlich erlernt. Als Gegenleistung lässt mich der Kaptän auf seinem Schiff mitfahren.

Nach etwa 7 und einer halben Stunde erreichen wir den Sinus Numerianum, den Golf von Numeria. Reisender, Du erkennst den Golf daran, dass er, von Westen kommend, durch eine Landmarke gekennzeichnet ist, denn auf einer Felsnase befindet sich ein kleiner, hübscher Tempel, der der Göttin Isis geweiht ist. Hier werfen die Seeleute eigens hierfür mitgenommene Kräuter ins Wasser, denn nach ihrem Glauben schützt die Göttin die zur See Reisenden.

Der Golf selbst ist ein flaches Gewässer, welches an keiner Stelle über eine Tiefe von mehr als 20-21 Fuß (ca. 6,5 m) verfügt. Damit ist diese Meeresregion die ideale Kinderstube des bislang nur in ladinischen Gewässern jemals gesichteten Zeuglodon .
Weil der Sinus Numerianum so flach und daher vom Sonnenlicht gesegnet ist, ist er dicht mit Tangwäldern bewachsen, was für Schraubenschiffe recht hinderlich sein kann, unserem Segler jedoch nichts ausmacht. Auch sorgt der Reichtum an Tang für einen entsprechenden Reichtum an Fischen, von denen wiederum die genannten Wale profitieren (die übrigens, infolge der Nichtbejagung, recht zutraulich sind).[/brief]


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#4
[brief=Pergament]Mitten in der Nacht, etwa zur Gallicinium wurden wir alle, die Besatzung und die wenigen Passagiere (wir sind deren drei: ein gallischer Schmied auf der Rückreise nach Lycabethos, ein Eturäer, der nach Ankh möchte und meine Wenigkeit, ein Seelenhirte auf Reisen zu den christlichen Gemeinden in unserem Reich) durch einen gewaltigen Rumms geweckt. Wir hatten einen schlafenden Wal gerammt!

Da wir eines unserer Ruder angebrochen hatten, bot ich mich an, gemeinsam mit dem Schiffszimmermann, dass Ruder zu reparieren. Das dauerte einige Stunden, aber nun hält das Ruder, so Gott will, bis Seleucia in Vitellia durch, wo ich von Bord gehen und die Mannschaft ein neues Ruder organisieren will.

Durch die Reparaturmassnahmen habe ich natürlich nur wenig Schlaf erhalten, lies ich mich aber denoch kurz vor der Umrundung des Promontorium Tainarium wecken. Das Kap ist leicht kenntlich, denn die Küste fällt hier sehr steil ins Meer ab, hier gibt es keinen lauschigen Strand, sondern nur eine felsige und gefährliche Küste. Der Kapitän der "Arethousa" hat daher Befehl gegeben, unser Schiff von der Küste fern zu halten, so fern, dass wir das Kap mit unbewaffnetem Auge so grade noch sehen konnten.

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#5
[brief=Pergament]Stunden später erreichten wir den Sinus Balbinum, den balbinäischen Golf, in den der Fluss Balbinus mündet. Reisenden ist die Gegend leicht erkennbar, denn die Wasser des Golfes sind nicht blau oder etwa seegrün, sondern von hellbauner Farbe, hervorgerufen durch die Sedimente, die der Fluss in den Golf spült. Wenig später kam die kleine Insel Pupiena in Sicht. Ausser einem kleinen Landgut, von dem aus Garum in die umliegenden Städte verhandelt wird, gibt es auf dieser Insel wenig Bemerkenswertes und ich erwähne sie auch nur als Landmarke.

Ruhig ging die Fahrt weiter bis zur Mündung des Flusses Bassianus. Hier geschah etwas seltsames: Wie mit sanfter Hand angehoben stieg unser Schiff auf einer grossen Welle hinauf. Nur ein kurzer Augenblick, ein zartes, aber machtvolles Heben, dann war es auch schon vorbei. Erst später erfuhr ich, dass wir, auf offener See und daher für uns gefahrlos, eine gosse Welle erlebt hatten, die Weite Teile Nubias, Picenum Inferiors und Pangaeas erreicht und verwüstet hatte! Gott hat uns beigestanden!

Weitere Stunden später segelten wir am Promontorium Matapanum, dem Kap Matapan, vorbei. Dieses Kap zeichnet sich dadurch aus, dass es sich durch seine lieblichen Olivenhaine kenntlich macht, die bis an die Spitze des Kaps weit ins Meer hinein reichen, was der Gewinnung eines exzellenten Olvenöles bester Güte förderlich ist.

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#6
[brief=Pergament]Weiter um das Promontorium Altesianum, dass altesianische Kap. Hier gilt es Vorsicht walten zu lassen! Dieses Kap ist sturmumtost und für alle Seefahrer äusserst gefährlich! Seefahrer, bleibe nur grade in Sichtweite des Kaps, nie näher!
Siehst Du aber die Mündung des Flusses Vinetus, die Du erkennen wirst, wenn Du sie erreichst, so wende Dein Schiff nach Süden, denn so kommst Du zu der schönen Stadt Seleucia in Vitellia.

Am Hohen Mittag kamen wir in Seleucia an. Uns erwartete eine typische Hafenszenerie: Männer, vertieft in Brettspiele, Damen, an den Hafenpromenaden entlang flanierend, Seeleute, die die Ladungen der Schiffe löschten - oder den Damen und schönen Jungen hinterher glotzten. Typisch ladinisch eben!

Ich bedankte mich bei dem Kaptän der Arethousa, verliess das Schiff und machte mich auf den Weg zu einer kleinen Seitengasse des Hafenviertels, wo mein eigentliches Ziel in dieser Stadt lag: Die winzige Kirche der arianischen Christen in dieser Stadt, deren Gemeinde gerade einmal 65 Menschen betrug. Der hiesige Pfarrer würde mich - wie immer und wie seine kleine Gemeinde - sehr gastfreundlich aufnehmen.

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#7
[brief=Pergament]Innerhalb des Hafenviertels wendete ich zum Burgberg, zur Akropolis der Stadt. Treppen winden sich vom Hafen aus dorthin, auf halber Strecke biegt eine kleine Seitengasse ab, in die ich nun ging. Am Ende dieser Gasse befindet sich die kleine aber schmucke Kirche der hiesigen Gemeinde.
Empfangen wurde ich vom Gemeindepfarrer, Athanasios Publienus Gallus, ein freundlicher älterer Herr, ein wenig zur Wohlbeleibtheit neigend, er wird mir dies nicht übelnehmen, den weltlichen Genüssen durchaus zugetan. Was ich ausdrücklich begrüsse, denn Gott gab uns die Welt nicht nur zum angucken.

Athanasios hatte mir sein eigenes Schlafzimmer, in dem er für gewöhnlich mit seiner Gattin zu nächtigen pflegte, grosszügig herrichten lassen. Ich lehnte dieses überaus freundliche Angebot aber ab, ich möchte generell meinen Mitmenschen keine Unannehmlichkeiten durch meine Anwesenheit bereiten, dass ist nicht die Aufgabe des Oberhirten!

Am Ende und nach langem Hin und Her machte mir Athanasios, gemeinsam mit seiner Gattin Euphrania, ein schlichtes Kämmerlein zurecht. Ein Bett, ein Tischchen, ein Stuhl dazu und sogar ein kleines Bücherregal, darinnen sich Werke der Klassiker von Sostramus bis Herodotos befanden. Nach der Seereise für mich das Paradies auf Erden!

Beim Abendessen, es gab Fisch mit Garum, dazu Kichererbsen und Fladenbrot, alles frisch im Hause zubereitet (wovon schon den ganzen Nachmittag die herrlichsten Düfte gekündet - und mir den Mund wässrig gemacht hatten) und hübsch auf dem schlichten Holzbohlentisch inmitten der grossen Küche angerichtet, erzählte mir der Pfarrer von seinen Sorgen und Nöten. Vorwiegend finanzieller Natur, denn die Gemeinde ist, wie eingangs schon erwähnt, nicht sehr gross und damit nicht sehr reich.

Vom nicht ganz dichten Kirchendach war die Rede, von den Kosten für die Fussbodenheizung etc. Sorgen, die ich kannte und von denen ich oft gehört hatte. Aber auch von einem Streit zwischen zwei Jungen in der Stadt Seleucia in Vitellia: einemjüdischen Jungen und einem aus seiner Gemeinde.

Hier möchte ich nicht unerwähnt lassen, warum ich in Antiocheìa gewesen war: Ich war auf Betteltour!
Ihre Majestät, die Königin von Syrene, Arsinoé VII mit Namen, war noch nie knauserig, wenn es um Spenden - auch nicht, wenn es um Spenden für Andersgläubige ging! Und also bettelte ich um Spenden für den Erhalt der Hagia Sophia an, jener grossen Kirche in Justinianopolis, die eben nicht nur gross, sondern auch kostspieleig ist.

Die Königin wird mir vergeben: Ich zweigte einen Teil des Geldes für die Gemeinde in Seleucia in Vitellia ab. Das Dach der Kirche kann nun neu gedeckt, die Kosten für die Fussbodenheizung können bezahlt werden.

Anderntags kümmerte ich ich um den vermeindlichen Glaubensstreit. Gemeinsam mit dem örtlichen Rabbiner der jüdischen Gemeinde, Saulus ben Gurion, nahmen wir die Jungen in Anwesenheit ihrer Väter ins Gebet. Und siehe da: Es ging nie und zu keiner Zeit um einen Streit zwischen einen Juden und einem Christen, sondern um einen Streit um einen Fussball. Ein Sturm im Wassergles, gottlob!

Die Väter zogen den Jungen, verbal natürlich nur, die Ohren lang, reichten sich die Hände (die Jungen auf die Anwendung von Nachdruck hin ebenfalls) und der Streit war vom Tisch. Der Rabbi und ich stifteten hernach noch je 5 neue Fussbälle für die Jungenmannschaften, damit es nie mehr zum Streit um solche Kleinigkeiten gehen solle. Ein Streit, der schon deshalb völlig unsinnig wäre, weil die Jungen nicht etwa religionsgetrennten Mannschaften angehören, sondern sich diese Mannschaften nach Strassenzügen bilden. Und in den Strassen wohnen sie ja allemal bunt gemischt: Die Anhänger der Kapitolinischen Trias, die Isis-Gläubigen, Mithras-Anhänger, Juden und Christen. Und alle in Frieden und Eintracht, so wie es unseres Herrn und Gottes Wille ist. [/brief]


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#8
[brief=Pergament]Nachdem ich die Gastfreundschaft der hiesigen Gemeinde lange genug in Anspruch genommen hatte, wandte ich mich erneut dem Hafen zu.
Hier traf ich auf den Kapitän einer Corbita, der "Lysimacheía", ein palmyrenischer Frachter, der Silphium und Getreide aus Leptis Magna geladen hatte. Welch kostbare Fracht also!

Hinaus aus dem Golf von Seleucia und auf nach Norden, dem Promontorium Gratianum zu. Hier treffen sich das westliche und das östliche Mediterraneum, weshalb es zu heftigen Strömungen kommen kann, darum der Kapitän unser Schiff so weit als möglich in der Mitte der Fahrrinne hielt, auf das wir den Küsten nicht zu nahe kämen.

So gelangten wir zum Promontorium Iretasianum, jenem Kap, welches die die Strasse von Ireta markiert, dieser Wasserstrasse zwischen der grossen Insel Vitellia und der kleineren Insel Ireta. Tiefdunkelgrün sind diese Gewässer, gut kenntlich also. Weil hier ebenfalls viele Wale ihre Bahnen ziehen, sollte man die Strasse möglichst ohne zu Ankern durchqueren.

Das Ziel der Reise, Gergovia, der Hafen der Caput Mundi, kam nach weiteren eineinhalb Tagen in Sicht. In Sicht sage ich, denn wir konnten in Gergovia nicht sogleich an Land gehen, da der quirlige Hafen gerade wieder einmal überfüllt war. Was Wunder! Das Haupt der Welt will versorgt sein mit Getreide, Wein, Olivenöl, Glas, Pergament und Papyrus, Seide und Byssus, mit Gemüse und Obst, mit Holz und Ziegelsteinen, Marmor und anderen Baumaterialien. Also noch einmal zwei Stunden warten, dann waren wir aber endlich an Land!

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#9
[brief=Pergament]

Der Kapitän beglich sogleich die allfällige Hafengebühr, ich selbst bezahlte die Überfahrt und machte mich auf den Weg in die Hauptstadt. Entgegen anders lautender Behauptungen wird die Versorgung der Caput Mundi nicht über den Ephèbe-Fluss gesichert, sondern über einen Kanal, den Canalis Fabianum, der fast schnurgerade und mit nur sehr wenigen Windungen von Gergovia nach Alba Longa verläuft. Was für ein Gewimmel! Von den grösseren Schiffen, den Semi-Corbitae, Corbitae, den Adrasteíana-Schiffen oder gar den riesigen Navae Frumentariae wird die Fracht auf kleinere Kähne verladen und dann nach Alba Longa verschifft. Man kann sich denken, was auf dem Kanal so täglich los ist: 2,8 Millionen Menschen wollen versorgt sein!

Zur Hauptstadt zählt nicht etwa "nur" das ummauerte Gebiet, dass Pomerium, sondern es zählen dazu auch die vielen Dörfer ringsum, denn dieser Teil des Reiches ist dicht besiedelt. In diesen Dörfern wird zumeist in den weiterferarbeitenden Bereichen gearbeitet. Das Getreide wird zu Brot und anderen Gebäcken, Oliven zu Olivenöl, Trauben zu Wein, Ton zu Keramik, Sand und Pottasche zu Gebrauchsglas (das teure Schmuckglas lässt man sich aus Syrene, Accon, Palmyra und Comagena kommen), Milch zu Butter und Käse etc. All dies wird der Bevölkerung der Hauptstadt, jener Perle in der Krone des Reiches, in den Saepta Julia feilgeboten, die inoffiziell auch den Namen "Hier-gibts-Alles-Platz" tragen.

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#10
In einer Caupona nimmt sich Aegidius eine Karte der Seewege des Westreiches zur Hand, um weitere Reisen zu planen.

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#11
Der Episcopus Magnus der Christen Ladiniens macht sich auf den Weg nach Justinianopolis. Eine lange Schiffsreise...


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#12
Aegidius klärt einige kirchenrechtliche Fragen in Justinianopolis, um sich dann geschwind erneut auf den Weg zu machen. Diesmal nach Kush!


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