Imperium Ladinorum
Post aus dem Seereich - Druckversion

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Post aus dem Seereich - Erica Simmons - 21.09.2012

Das Dokument das Erica Simmons zur Untersuchung übergeben wurde, wird in einem Sicherheitsbehälter ins Imperium zurückgesandt. Dem Behälter liegen noch ein Anschreiben und ein umfangreicheres Dokument bei...

Zitat:Jeanne Duchamp Universität, Winkelinsel, 21.09.2012 (aquatropolitanischer Zeitrechnung)

Sìr!

ich darf euch darüber informieren dass ich die Untersuchungen des Papyrusdokuments welches eure Majestät mir anvertraut haben nunmehr abschließen konnte. Die zur Durchführung der Untersuchungen notwendigen Probenentnahmen wurden auf ein Minimum beschränkt so dass ich euch das besagte Schriftstück nahezu im gleichen Zustand zurücksenden kann in dem es mir übergeben wurde. Die Ergebnisse meiner Untersuchungen sind im beiligenden Bericht zusammengefasst. Ich hoffe ihr werdet sie für die weitere Untersuchung nützlich finden.

hochachtungsvoll
[Bild: ericasimmonstrans.png]

Zitat:
Forschungsbericht:
Altersbestimmung eines ladinischen Papyrusdokuments


[Bild: emblemjeanneduchampuniv.png]

durchgeführt am Institut für Mythologie und Altertumsforschung
Fakultät III
Jeanne Duchamp Universität


ausgeführt durch: Erica Simmons


I Einleitung:

Ziel dieses Forschungsvorhabens war die Untersuchung eines Papyrusdokuments, das in den Ruinen einer Stadt in Outer Mèr-Landinia gefunden wurde, hauptsächlich mit dem Ziel der Altersbestimmung. Die Untersuchung erfolgte auf direkten Wunsch des Kaisers des Imperium Ladinorum im Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperation zwischen dem IL und dem Seereich Aquatropolis und wurde am Institut für Mythologie und Altertumsforschung der Jeanne Duchamp Universität unter Nutzung von Einrichtungen des Forschungskomplex Alpha durchgeführt. Das Dokument wurde nach Abschluss der Untersuchungen zurück in das Imperium Ladinorum überführt, eine Abbildung davon wird zu Dokumentationszwecken zusammen im Archiv der Jeanne Duchamp Universität verwahrt.


II Untersuchungsgegenstand:

Das Dokument besteht aus 66 Zeichen die angeordnet in 12 Zeilen mit rotbrauner Farbe auf ein 15x20cm Papyrusblatt aufgetragen wurden.

[Bild: photo-324-306017d1.png]

III Methoden:

Die Datierung erfolgte über drei Ansätze. Erstens einer Begutachtung des allgemeinen Zustandes und der Verarbeitung des Papyrus, zweitens eine Bestimmung des C-14/C-12 Verhältnisses im Papyrus selbst [1] und drittens einer Bestimmung der Zusammensetzung der auf das Papyrus aufgebrachten Farbe mittels Gaschromatographie [2].
Die Prüfung des Zustandes und der Verarbeitung des Papyrus erfolgte lediglich durch Sichtprüfung da derzeit am Institut keine Fachkraft mit dem nötigen Expertenwissen zur Verarbeitung antiker Dokumente zur Verfügung steht. Die Ergebnisse wurden daher lediglich dokumentiert und ihre Bewertung den Gelehrten des Imperium Ladinorum überlassen.
Zur Kohlenstoffdatierung wurde aus der linken unteren Ecke des Dokuments eine Probe entnommen und gemäß der üblichen Vorgehensweise präpariert [1]. Zur Korrektur der Ergebnisse wurden bekannte Informationen über Naturereignisse im Raum Outer Mèr-Landinia herangezogen die geeignet sind den C-14 Gehalt der Probe zu beeinflussen, dennoch bleibt eine vergleichsweise große Fehlerspanne.
Zur Untersuchung mittels Gaschromatograph wurden zwei Proben von etwa einem Quadratmillimeter Größe entnommen, Probe A wurde aus einer freien Stelle des Dokuments entnommen und diente als Referenzprobe, Probe B wurde aus dem Beschriebenen Teil des Dokuments entnommen und diente der Bestimmung der Zusammensetzung der verwendeten Farbe. Hierbei wurde aus Probe A das Hintergrundspektrums des Papyrus ermittelt welches anschließend vom Spektrum der Probe B subtrahiert wurde um das Spektrum der aufgebrachten Farbe zu isolieren.


IV Ergebnisse:

Die Sichtprüfung ergab, dass der Papyrus aus zwei Schichten mit senkrecht zueinander verlaufenden Faserrichtungen besteht, dies entspricht dem üblichen Aufbau [3] und erlaubt keine Rückschlüsse auf das Alter des Dokuments. Die einzelnen Schichten bestehen aus etwa 2,5cm breiten Streifen die leicht überlappend nebeneinander angeordnet wurden. Insgesamt scheint der Papyrus von mittlerer Güte zu sein. Ungewöhnlich ist, dass die Schriftzeichen senkrecht zur Faserrichtung, also auf der Rückseite, aufgebracht wurden. Auf der Vorderseite wurden keine Anzeichen für eine Beschriftung entdeckt. Dies kann darauf hindeuten dass der Verfasser kein kundiger Schriftgelehrter war oder aber, dass das verwendete Blatt ursprünglich Teil einer wiederverwendeten größeren Papyrusrolle war. Im letzteren Fall wäre die Beschriftung mit hoher Wahrscheinlichkeit jünger als der verwendete Papyrus. Der allgemeine Zustand des Dokuments deutet darauf hin dass es in einer warmen und trockenen Umgebung gelagert war und somit ein sehr hohes Alter ohne wesentliche Zerfallserscheinungen erreichen konnte.
Die Kohlenstoffdatierung deutet auf einen Todeszeitpunkt für das organische Material vor etwa 2300 bis 1700 Jahren hin. Eine genauere Datierung ist aufgrund verschiedener Faktoren nicht möglich. Aufgrund der zum Herstellungsprozess von Papyrus überlieferten Informationen [3], ist es naheliegend anzunehmen, dass die Herstellung zeitnah zur Ernte des Rohmaterials erfolgte.
Die Verwendete Farbe besteht aus nicht näher bestimmbaren rotbraunen Partikeln eingebettet in eine Matrix aus einem natürlichen Polysaccharid (Polyarabinsäure). Der Zeitraum über den diese Art der Farbherstellung im Imperium Ladinorum gebräuchlich war ist uns bedauerlicherweise nicht bekannt. Die Mittels Gaschromatographie ausgeführten Untersuchungen deuten ferner darauf hin dass bei der Herstellung des Papyrus kein zusätzlicher Leim zur Verbindung der beiden Schichten verwendet wurde.


V Literatur:

[1] Durchführung von Radiokarbonuntersuchungen
[2] Grundlagen der Gaschromatographie
[3] Herstellung von Papyrus