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Die Geschichte der Inseln
#1
Vor 152 Jahren, nach ladinischer Zeitrechnung im Jahre 2611 (1858 n.Chr.) wurde die damalige Ladinische Republik von Seeräubern und fremden Mächten bedroht.
Die durch eine ökologische Krise, die 58 Jahre zuvor stattgefunden hatte und zur De-Industrialisierung Ladiniens führte, ohnehin geschwächte Res Publica konnte diesen auswärtigen Mächten wenig entgegnsetzen, der Ruf nach einem starken Mann wurde laut.

So kam es zur Einführung der Monarchie durch den Senat selbst, Um nun nicht zuviel Macht in den Händen eines Mannes zu vereinen, wurden drei Kaiserreiche gegründet: Das Ost-Ladinische oder Eturäische Reich (benannt nach der im Osten herrschenden ethnischen Minderheit der Eturäer), dass Mittlere Reich, nach seiner Hauptstadt auch das "Reich von Alba Longa" genannt, sowie das West-Ladinische Reich, nach seiner Hauptstadt unter dem Namen "Tolosanisches Reich" bekannt.

Der zweite Westladinische Kaiser, Gaius Maximus Argea, entsandte eine Expedition in unbekannte Gewässer, die möglichst zum Erwerb einer Kolonie führen sollte.
Unter dem Admiral Tiberius Apfelmus Schnellschuss wurde schliessliche der Archipel von Ephèbe endeckt und mit einer Garnison belegt.
Rasch wurde die nachricht nach Tolosa gesandt, doch waren die Streitkräfte des Reiches zu sehr in Abwehrkämpfe verwickelt um Nachschub liefern zu können.
Das letzte, was die Kolonisten aus der Heimat hörten war, die Stellung zu halten und auf Hilfe aus dem Mutterland zu warten.
In eben jenem Mutterland geriet die Kolonie allerdings in Vergessenheit.

Erst mit der Wiedervereinigung des Mittleren Reiches, inzwischen zur wiedererstarkten Republik geworden, mit dem Eturäischen Reich im Jahre 2759 und dem Wiederanschluss des Tolosanischen Reiches an die vergrösserte Res Publica Ladina, gelangte General Aulus Flavius Dentatus an Dokumente aus dem Kaiserpalast von Tolosa, die von der Kolonie Ephèbe berichteten.
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Dozent für ladinische Geschichte
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#2
Diese Unterlagen wurden Marcus Flavius Celtillus von seinem Bruder Aulus überlassen und dann archiviert.
In den Jahren 2760-2762 zeichnete sich eine immer grössere Unfähigkeit der Res Publica Ladina ab, die innere Einheit zu bewahren.
Ständige Streitereien der Senatsaristokratie waren die Folge.
Als destabilisierender Faktor erwies sich auch die Aufnahme in die Intesa Cordiale, die immer stärker zur Interessenvertretung eines, hier nicht genannten Staates innerhalb des Viererbundes wurde.
Als dann an einem denkwürdigen Tag im April des Jahres 2762 beinahe 2/3 der ladinischen Oberschicht das Opfer einer Luftschiffkatastrophe wurde, schloss sich die darniederliegende Res Publica dem Königreich Gran Novara als Fürstentum an.
Das war der Anfang vom Ende des Alten Reiches und zu ihrer Ehre sei gesagt, dass die damalige Regierung Ladiniens auf Beteuerungen, ja sogar Lügen, völlig naiv reagiert hatte.
Nichts hätte sich ändern sollen, so hiess es im Einigungsvertrag.

Kaum novarisch geworden, änderte sich jedoch einiges und zwar in rasendem Tempo: So sprach ein angeblicher Eturäer (der allerdings des eturäischen nicht einmal mächtig war!) namens Laskaris, von einer "unterdrückten eturäischen Bevölkerungsmehrheit" im Osten des Reiches, die es niemals gab.
Ein Umstand, der schon dadurch belegt ist, dass die Aristokratie in diesem Teil des Reiches durchweg eturäischer Abstammung war.
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#3
Da entsann sich der Princeps der alten Unterlagen und beschloss auf Anraten seiner Gattin Claudia Flavia Rufina, mit einigen Getreuen das Land zu verlassen und die vergessene Kolonie zu suchen.

Unterdessen hatten die Kolonisten sich auf den Inseln eingelebt. So war als einzige Stadt der Kolonie Pseudopolis entstanden, auf der Insel Ephèbe gab es ein gleichnamiges Castell, Vulci und Nemi waren zu kleinen, stadtänhlichen Ortschaften herangewachsen.

Wie es unter Kolonisten des Öfteren anzutreffen ist, so war es auch hier: Die Einwanderer hüteten das nationale Erbe weitaus stringenter als die in der alten Heimat verbliebenen Menschen.
So wurden hier christliche Missionierungsversuche nicht geduldet, was innerhalb von 50 Jahren zu einem völligen Verschwinden der ohnehin schon sehr kleinen christlichen Minderheit führte, so wurden (und werden) Die Götter mit ihren alt-ladinischen Namen angesprochen und alte Sitten, wie zum Beispiel das Essen auf Liegesofas, auf das Eifrigste gepflegt.

Die Menschen der Inseln, die nun mit geradezu "fabelhaften" Mitbewohnern, deren Gesamtzahl jedoch wesentlich niedriger war, als die der auf den Inseln sesshaften, inzwischen 50.000 Einwohner, zusammen zu leben hatten, entwickelten eigene, auf die ladinische Antike zielende Kunststile, wie man ihn sehr schön auf einem Fresko, dass ein Festliches Beisammensein © Nader Davoodi@fotolia.com zeigt, sehr schön sieht.
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#4
Die Menschen Ephèbes lernten nun, mit Zwergen, Centauren und Wassernixen mehr oder minder einträchtig zu leben.
Die Centauren und Wassernixen erkannten die Vorherrschaft der Ladiner auf Grund deren grosser Zahl bald an, lediglich die Zwerge hielten sich etwas eigenständiger, was durch ihre unterirdische Lebensweise erklärbar ist. Ladiner und Zwerge kamen sich eben selten in die Quere und gingen sich weitestgehend aus dem Wege. Nur, wenn es auf den Jahrmärkten Geschäfte abzuschliessen galt, begegneten sich die beiden Spezies.

Die Menschen vom Stamme der Amazonen hingegen, auf der Insel Nova Syrene lebend, blieben ganz unter sich und pflegten ihre traditionelle Lebensweise weiter, gelegentlich überfielen sie ladinische Siedlungen, um junge Männer, die sie zum Zwecke der Fortpflanzung brauchten, zu rauben und nach erfolgter Zeugung wieder laufen liessen.

Als nun im Oktober des Jahres 2762 etwa 200.000 Ladiner aus dem Altreich auf den Inseln ankamen, wurden sie von den Kolonisten auf das herzlichste empfangen.

Gemeinsam mit ihnen beschloss man, ein neues ladinisches Reich zu gründen. Da die allermeisten der Kolonisten am monarchischen Prinzip festhalten wollten und die Neueinwanderer mit der Res Publica nicht die besten Erfahrungen verbanden, wurde das "Reich von Ephèbe" als Kaiserreich, als absolute Monarchie begründet.

Bei Suche nach einem Kandidaten für den Thron fielen alle Blicke recht schnell auf Marcus Flavius Celtillus, der schon in der alten Heimat den Titel Princeps getragen hatte und Anführer der Auswanderungsbewegung war.

Hinzu kam noch, dass Marcus Flavius Celtillus durch seine Mutter Ariadne Flavia Reata mit dem eturäischen und durch seine Grossmutter Vipsania Flavia Argeadina mit dem tolosanischen Kaiserhaus verwandt war.
Ausserdem war die neue Dynastie durch seine beiden Söhne, Gaius Flavius dem Jüngeren und Honorius Flavius gesichert, dies um so mehr, als die Kaiserin zu dieser Zeit kurz vor der Entbindung des dritten Kindes stand.
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