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The Truth!
#3
[brief=Pergament, 850]

Da waren es also nur noch zwei Häuser.

Bei ihrem "Rückzug" nahmen die Angehörigen der Häuser Twoodor, Ayle und Gunpowder leider auch einiges an nationalem Kulturgut mit, zwar natürlich in
Privatbesitz, nun aber nicht mehr in Victorien. Ein schmerzhafter Verlust.

Nur wenige Tage nach dem Verschwinden der drei Familien wurde von der Regierung eine Untersuchungskommission unter der Leitung von Generaldirektor Hogarth Carson McSniff eingerichtet, die den ganzen Schwindel aufdeckte. Als auffällig ist im Nachhinein zu bewerten, dass MyLord Adipose, neben Generaldirektor McSniff der letzte in der Kammer verbliebene Lord, sich zwar lautstark und sehr empört über den Skandal äusserte, sich aber nie an dessen Aufklärung beteiligt. Dies dürte ein Grund für die spätere Erschöpfung des Generaldirektors gewesen sein.

Direkt nach der Aufdeckung des Skandals wurde das House of Lords aufgelöst und wurden neue Wahlen ausgeschrieben, in deren Verlauf Sir Douglas McInnes und auch ich selbst, grosszügig unterstützt durch die Bewohner meines Heimatortes Bangor, zu neuen Mitgliedern bestimmt wurden. So auch ein Parteigänger der Adiposes: Rupert MacIntosh, der später als "Premierminister" noch eine unrühmliche Rolle spielen sollte.

Wie die Dinge sich allerdings entwickeln würden war damals nicht absehbar, wenngleich wir Mitglieder des House of Lords dies hätten ahnen können; Lord Adipose trug zwar den Titel eines Aussendirektors, zeichnete sich aber ansonsten durch Inaktivität aus, ein Grundzug seines Charakters.

Die aussenpolitischen Aktivitäten Victoriens beschränkten sich zu dieser Zeit auf Kontakte zum attekarischen Reich, die allerdings angesichts der inneren Probleme auf dem attekarischen Archipel im Sande verlaufen mussten.

So musste Generaldirektor McSniff in zwei Richtungen gleichzeitig agieren: Nach Aussen, indem er Kontakte zu anderen Staaten knüpfte, nach Innen, indem er den Staat neu ordnete (was seine eigentliche Aufgabe war, aber durch die Untätigkeit von Lord Adipose hintertrieben wurde).

Als schwierig, wenn nicht gar als ein unlösbares Dilemma, erwies die das "Ehrgefühl" der Adiposes. Während Lord Adipose schon bei einem ihm (meistens eingebildeten!) zugeworfenen "schiefen" Blick sich für Tage beleidigt zeigte und sich auf seinen Landsitz zurückzog, so behandelte er gleichzeitig seine Angestellten und die Mitglieder des Hauses of Lords mit einer unglaublichen Arroganz. Übrigens nicht nur er! Auch andere Mitglieder dieser Familie legten dieses Verhalten
regelmässig an den Tag.

Ein Drahtseilakt für MyLord McSniff. Nach Aussen diplomatisch bleiben müssend, im Ineren die Aufgaben anderer übernehmen und diese anderen Mitglieder des Hochadels auch noch ständig beschwichtigen müssend; Niemanden kann es verwundern,wenn der Generaldirektor letzlich zu erschöpft, ja geradezu ausgebrannt war, um sein Amt weiter wahrnehmen zu können.

Spricht man vom Platzen der Finanzblase, so muss man berücksichtigen, dass die Lords natürlich auf den Verfall des Pfundes reagierten. Sie taten es wie beinahe alle Regierungen in einem solchen Fall: Sie führten eine neue Währung ein, den Sterling.

Mit der Einführung des Sterlings ging die Einführung eines neuen Bankensystems einher. Die ROV (Royal Bank of Victoria) wurde zur BOV (schlicht Bank of Victoria), ein Umstand, von dem die Ayles, die Gunpowders und die Twoodors genaueste Kenntnis hatten und der sie wohl auch dazu brachte, beträchtliche Werte ausser Landes zu schaffen, um diese nicht, bei Überprüfung der Konten, an ihre Gläubiger zu verlieren.

Es steht zu vermuten, dass Generaldirektor McSniff nahe daran war, die Wahrheit über die Finanzmauscheleien aufzudecken. Denn es sollte sich später, erst zum Ende des Jahres 2012 hin zeigen, welche Gläubiger hinter den Schiebereien stand: Es handelte sich um Mitglieder des Hauses Adipose sowie um deren Parteigänger. Hier sei eine persönliche Anmerkung des Autors erlaubt: Sollte Generaldirektor McSniff schon damals geahnt haben, dass eines der Hohen Häuser die eigentliche Ursache für das Debakel sein könnte, ein Debakel, dem immerhin drei Adelshäuserzum Opfer fielen und damit zugleich das gesamte neue Regierungssystem
Victoriens, so wird sein schlechter gesundheitlicher Zustand, der sich dann über Monate nicht besserte, umso verständlicher!

Wie verhindert man nun die Aufdeckung eines Komplotts? Man sorgt dafür, dass der Staat in dem er stattfand nicht länger existiert und vertraut darauf, dass die neue Regierung zu sehr damit beschäftigt ist das Land neu zu ordnen, sich um daher alte Finanzmauscheleien wenig kümmert.

Oder man müsste alle Beteiligten, die etwas wissen, beseitigen.

Die Häuser Gunpowder, Ayle und Twoodoor hatten also die Bühne verlassen - und wir wissen bis heute nicht, wohin!

Aber es gab noch die McSniffs und so beschloss MyLord Adipose gleich das ganze Staatswesen verschwinden zu lassen. Die einfachste Methode wäre das vollständige Verschwinden des Staates als souveränes völkerrechtliches Subjekt - und also wurde die Vereinigung der beiden anglischen Staaten, des damaligen Great Alemin und Victoriens - beschlossen.

Die Ziele des Hauses Adipose konnten im neuen Staat nicht erreicht werden: Schiebereien zu Ungunsten des Gemeinwesens wären unter alaminischer Administration recht schnell aufgeflogen, somit hätte das Haus Adiose sehr schnell sehr belastet da gestanden.

Das Haus Adipose rechnete sich aus, ganz Victorien in seine Fänge zu bekommen, die politischen Realitäten sahen anders aus: Von Seiten der Regierung des Empires wurde eine aktive Mitarbeit am Aufbau des Gesamtstaates erwartet, während die Adiposes davon ausgingen, weiterhin Titel und Ämter tragen und gleichzeitig andere die Arbeit machen lassen zu können.[/brief]


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The Truth! - von Arthur Collin Doyle - 29.12.2016, 22:37
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