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Besuch auf dem Lande
#1
Handlung:
Venefica, aus ältestem Adel und Fürstin von Glanum - so klein die Stadt im Süden der Insel Victris auch sei - landet mit der Wolkengaleere und macht sich sodann auf den Weg zu ihrem Landgut Lilium. Nichts Großes - für ladinische Verhältnisse. Im Ausland gälte das Gut als riesig. Dabei ist lediglich ein Teil des Besitzes des Hauses Argea. 
In letzter Zeit denkt sie häufig über die Vergangenheit nach. An ihren Vater, Romulus II, welcher einst von Tolosa aus große Teile des Westens, dass Reich von Tolosa regierte. Daran, dass sie beinahe Kaiserin des Reiches von Tolosa geworden wäre, daran, dass ihr eigener Vater sie missbraucht hatte. Nicht, dass er sich an ihr, seiner Tochter, sexuell vergangen hätte, sondern dadurch, dass er sie zu einer Waffe gemacht hatte. In dieser Weise tatsächlich dann doch sexuell. Sie schüttelt den Kopf, will die dunklen Gedanken vertreiben. Immerhin war sie die Mörderin eines hohen Beamten der untergegangenen Res Public, in deren Auftrag ihr Vater regiert hatte. Sollte sie den Flaviern zürnen? Dafür, dass sie die Machenschaften ihres Vaters, dieses Scheusals, aufgedeckt hatten? Dafür, dass sie das Reich von Tolosa wieder in die Res Publica integriert hatten? Dafür, dass sie nach dem Zusammenbruch der Res Publica das gesamte Reich übernahmen? Sicher nicht, eine andere Lösung wäre ohnehin nicht denkbar gewesen. Und Kaiserin wollte sie nie sein. War sie auch nicht verantwortlich für den Mord, so doch dessen Werkzeug gewesen. Also hatte sie allen Grund, dass Licht der Öffentlichkeit zu scheuen. Der Bürgerkrieg hatte beinahe alle Beweise vernichtet, beinahe alle. Die,die es noch gab, befanden sich in ihrem Gedächtnis und in einem fest verschlossenen Giftschrank in Glanum. Niemand mehr würde heute noch die Fäden wieder zusammen führen können. Trotz Allem führte sie das Leben einen ladinischen Aristokratin, die nur den Geschäften ihrer Familie nachging.

*SO Es handelt sich um eine Simulation aus dem Jahre 2008. Lange her.  Smile   *SO*
Kräuterkundige, φάρμακονισσα und Angehörige des Collegium Medicum
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#2
Handlung:
Die ländliche Atmosphäre und die ruhige Fahrt besänftigen ihr Gemüt. Sie reist zwar mittels einer Carucca, gezogen von zwei Dreizehen-Langnasenkamelen auf kopfstein-gepflasterter Straße, dennoch ruckelt nichts. Seit Jahrhunderten zuckeln hier eisenbeschlagene Räder über das Pflaster und da im Reich überall die gleiche Spurweite gilt, haben sich Spurrillen eingegraben. Der Wagen rollt eher wie auf Schienen.

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Handlung:
8 Stunden Fahrt mit der Carucca besänftigen zwar ihr Gemüt, dennoch sind 8 Stunden eben 8 Stunden. Das nächste Mal würde sie eine ihrer privaten Wolkengaleeren direkt bei dem Gut landen lassen. Ah! Da kam ja schon Lilium in Sicht. Bei der Dienerschaft herrschte große Aufregung, denn sie hatte ihr Erscheinen nicht angekündigt. Zunächst opferte sie, als Heilkundige, am Tempelchen des Aesculapius, des Gottes der Heilkunde, sowie seiner hiesigen Begleiterin Vesunna, ebenfalls Göttin der Heilkunde und, nicht nur Nebenbei, sondern sogar hauptsächlich, etwas Weihrauch.

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Handlung:
In der Villa angekommen stellte sie erfreut fest, dass die Aufregung des Personals gänzlich grundlos war. Alles befand sich in bester Ordnung, war wohl geordnet und blitzsauber. Ihr kleiner Salon, den sie schon als Kind geliebt hatte, wurde offenbar gerade geputzt als sie eintraf. Die Porzellanfiguren vor den Kindersesseln verrieten ihr dies, denn sie gehörten in ein Regal direkt an der Eingangstüre. Ein Tritt stand dort noch. Lächelnd nahm sie Platz und genoss den Ausblick auf den Archelaos, den Fluss an dem Lilium lag.

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Kräuterkundige, φάρμακονισσα und Angehörige des Collegium Medicum
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#3
Handlung:
Nach einem gesunden und erholsamen Schlaf begab sich Venefica gleich nach dem Frühstück (Moretum, etwas Brot und frisches Gemüse, Tee), in den großzügig gestalteten Garten. Hier gab es einen kleinen Schrein, gewidmet dem Lenus Mars, dem hiesigen Kriegsgott und Gott der Heilung, der ebenfalls als Gott der Jugend gilt, und seiner Begleiterin: Venus Ancamna, hiesige Göttin der Liebe, der Jugend und der Heilkraft. Sinnige Kombination, so fand sie immer schon. Unter einer großen Kastanie (Castanea sativa) nam sie Platz und las in einem Buch. Während am Schrein eine kleine Öllampe brannte. Den Gottheiten zur Ehre.
Kräuterkundige, φάρμακονισσα und Angehörige des Collegium Medicum
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#4
Handlung:
Ganz nebenbei las sie auch die Zahlen der Buchführung der Latifundie. Gemüse und Glas, die Produkte der Latifundie Lilium, verkauften sich offenbar gut. Ganz besonders das Glas. Mundgeblasenes, formschönes Glas verkaufte sich im Ausland wie von selbst. Zu Preisen, die in Ladinien als horrend galten, aber immer noch günstiger waren, als alles an solchen Artikeln weltweit erwerbbare. Solide Handwerkskunst wurde besonders in Antica hochgeschätzt.
Kräuterkundige, φάρμακονισσα und Angehörige des Collegium Medicum
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