[Aeroporto] Ankunft aus dem Nachbarlande

[Honorius Flavius Julianus]

"Netter Themenwechsel!" denkt der Imperator Designatus

"Diese Halbmonde an den roten Schuhen kennzeichnen unseren Adel. Und weil diese Halbmonde beim Gehen aneinander schlagen, nennt der Volksmund die Adeligen "Klimperer"

[Hamid al Syrte]

"Wirklich interessant."

[Honorius Flavius Julianus]

"Ja, unser Reich ist in drei Stände gegliedert: Die Bürger, die sitzen nicht im Senat. Die Equites, die sind Anwärter auf den höchsten Rang: Die Clarissimi, die dürfen den Kaiser beraten. Die wirklichen Entscheidungen fällen mein Vater und ich - oder meine Großmutter!"

[Hamid al Syrte]

"Klingt recht schlank euer System - bei uns bestimmt bisher nur mein Vater,beratend ist der Kronrat,doch darin entsenden kaum Länder aktiv einen Delegierten.Meist döst er vor sich hin.
Die Shura,unser Parlament kommt nicht so recht voran.Somit rufen viele nach Mitbestimmung aber mitbestimmen nicht - kurios was ?
Daher geht alles über Dekrete und theoretisch regiert mein Vater,dann meinereiner,und die Kaiserin."

[Honorius Flavius Julianus]

"Im Prinzip auch unser System...."

Der Imperator Orientalis lächelt.

[Hamid al Syrte]

"Naja doch nicht ganz - wenn ich Euch richtig verstehe könnt ihr hier in eurem *Herrschaftsbereich* eigendlich autonom entscheiden,nicht wahr und für ganz Ladinien seit ihr Mitkaiser ?

[Honorius Flavius Julianus]

Lächelt

"Ja genau. So ist es. Habt Ihr denn keinen offiziellen, eigenen Herrschaftsbereich?"

[Hamid al Syrte]

schaut kurz so aus,als hätt man ihm ans Schienbein getreten und nach einem kleinen Päuschen 21,22,23,24 antwortet er knapp:
"Nein,das habe ich so nicht."

[Honorius Flavius Julianus]

Sieht die schmerverzerrte Miene nicht, denn in diesem Moment erscheinen Priester und Hofbeamte und das grosse Tor des Thronsaales öffnet sich: Ein achteckiger Bau, dessen Fenster mit dünn geschliffenen Alabasrescheiben verschlossen sind und ein geradezu himmlisches, überirdisches Licht ins Gebäude werfen. In der Mitte, auf einem marmornen Podest, zu dem sieben marmorne Stufen führen befindet sich ein goldener Thron, dessen Rückenlehne sich in den Krallen eines ebenfalls goldenen, doppelköpfigen Adler befindet. Die Augen aus blutroten Rubinen...

"Wie...bedauerlich...nehmen wir doch Platz..."

Es wäre undenkbar neben dem Thron des Autokrators, des αυτοκράτης, noch einen anderen Thron zu stellen (ausser dem des anderen Imperators, Honorius´Vater also), so stehen auf der siebten Ebene zwei annähernd gleiche Throne, auf denen Gast und Gastgeber Platz nehmen können.
Stille herrscht nun, unterbrochen nur vom Plätschern der Brunnen und dem Zwitschern der Vögel in den Palastgärten sowie des leisen Klingelns von Windspielen.

[Hamid al Syrte]

schaut sich das Gepränge genau an Marmor,Gold,Edelsteine,das ist nun doch auch für den Sohn des Shah eine Schippe zuviel BlingBling und er fragt sich ob das alles nicht zum Nachteil der Bevölkerung erschaffen wurde.Äusserlich bleibt das Gesicht des Thronfolgers neutral,kennt er doch auch aus Kush besonders Bedscha gewisse Fürsten, die versuchten durch übertriebenen Reichtum zu beeindrucken um Vorteile zu erschmusen, und danach sehr tief zu fallen.

[Honorius Flavius Julianus]

Der junge Imperator erahnt nicht einmal die Gedanken des Gastes - könnte er dies jedoch, er wäre sehr erstaunt, denn auch in Kush...
Während er seinen Gast zur siebten Stufe geleitet, erklärt er:

"Dieser Palast ist sehr alt, erbaut etwa zwischen 476 - 522 nach christlicher Zeitrechnung."

[Hamid al Syrte]

ist bass erstaunt
"Ich hörte schon von der Standfestigkeit der ladinischen Gebäude - zumindest der der Obrigkeit und Haute volée.Gibt es hier Fussbodenheizung ?"

[Honorius Flavius Julianus]

"Selbstverständlich. Fußbodenheizungen sind ja nichts besonderes...so etwas haben ja auch Mietshäuser. Tja, die Standfestigkeit unserer Gebäude...die ist begründet in einem Verfahren zur Herstellung von Gussmauerwerk. Man baut eine Verschalung und giesst Beton hienein, durchsetzt mit Steinen und Kies. Die erste Lage wird festgeklopft und bevor sie ganz aushärten kann, kommt die nächste Lage. Ist die Mauer fertig, dann verputzt man sie schlicht, verkleidet sie mit Ziegeln oder eben Marmorplatten. Das ist natürlich erheblich sparsamer, als komplett in Marmor zu bauen. Diese Gussmauerwerk ist wirklich stabil. Als die Truppen des Westens in den Osten eindrangen, während des Bürgerkrieges, da versuchten die Truppen des Ostens, die des Westens am Überschreiten des Nördlichen Lycybethos zu hindern, indem sie eine Brücke sprengten. Das einzige, was sie sprengen konnten, war der hölzerne Überbau, die Pfeiler aus Gussmauerwerk blieben stehen. So bauten die Pioniere meines Onkels Aulus einen neuen Überbau und rückten vor..."

Erzählt er stolz lächelnd.

[Hamid al Syrte]

muss schmunzeln
"Ja in Kush kursieren verschiedene Anekdoten zur ladinischen *Festigkeit* und diesem unkaputtbaren Gussmauerwerk.
Einige Stimmen würden heute verstummen,hätte man so wie ihr ein wenig mehr investiert.
Bei uns baut man regional eher so nicht für die Ewigkeit,was ein Haus recht günstig macht aber bei einem Orkan kann es passieren,man kommt nach Haus und es ist weg.Unser Göttervertrauen was die Küstenstädte und Ortschaften in Nubia anbelangt wird nun auch bestraft,da die Fürsten der Länder,auch am Djel über wenig Weitsicht verfügten."
bemerkt es leicht verärgert

[Honorius Flavius Julianus]

Muss lächeln.

"Nun ja, in einigen Gegenden baut man aus Steinmangel auch gerne mal in Ziegelbauweise oder mit Fachwerk. Dass bleibt einige Jahrhunderte stehen. Aber die Stadtmauern sind fast durchweg als Gussmauerwerk aufgeführt und dann mit soliden Steinen verblendet, wenn man nicht die Steine gleich als Verschalung nutzt.

Können wir helfen?"

[Hamid al Syrte]

"Fachwerk oder bauen in Lehm/Strohbauweise hat auch etwas für sich,zumindest ist es diesen Papp und Gipsfertighäusern vorzuziehen.Billiger Mist,der mit brennbarer Dämmung auch noch gefährlich ist.bemerkt diesen neuerlich modernen *Trend* mit Missfallen
In Kush wird dem Gott Stahl und Glass zur Zeit sehr gehuldigt,Städte und kleine Örtchen werden so errichtet.Manchmal denke ich das alles viel zu schnell geht.Doch die Landflucht nimmt zu und mancherorts achtet man nicht mehr auf Qualität und Dauerhaftigkeit.

Nun - was die Umfassung unser Küstenstädte anbelangt,wäre Hilfe Eurerseits schon sinnvoll.Es könnten da zeitraubende internationale Ausschreibungen vermieden werden."

[Honorius Flavius Julianus]

"Nun ja, Fachwerk soll auch gesünder sein als moderner Beton.
Wir könnten natürlich Fachleute entsenden. Architekten und Handwerker."

[Hamid al Syrte]

"Das würden wir begrüssen,allerdings würden wir eure Fachleute durch Sicherheitskräfte beschützen.Nicht aus Misstrauen sondern weil es verwirrte Elemente gibt,die keine Annäherung unserer Reiche wünschen."

[Honorius Flavius Julianus]

"Oh, verstehe! Also auch geschützte Bausiedlungen?"

[Hamid al Syrte]

"Ich dachte da eher an *begleitende Touren* und nicht an *ein Lager*.Wir sind nur besorgt,am End passiert nichts und die Bevölkerung jubelt.Es ist nur einiges verdorbenes passiert,diese Verletzungen heilen beim einfachen Volk und bei denen die etwas zu verlieren haben eher langsam."