Ein Besuch von der ASUL

[Emil Pivonka]

Handlung:
Emil hat einen Termin bei der DN gemacht um mit der östlichen Konsulin zu sprechen, er erscheint ein wenig verfrüht, doch lieber zu früh als zu spät ist seine Devise.

[Anna Komnena]

Handlung:
Die Consulissa sieht von ihrer Arbeit am Schreibtisch auf. Lächelnd sagt sie:

"Oh, da seid Ihr ja bereits. Wie überaus angenehm. Nehmt doch bitte Platz. Darf ich Euch etwas anbieten?"

[Emil Pivonka]

Handlung:
Emil setzt sich lächelnd.

"Oh, vielen Dank, eine Limonade wäre sehr angenehm."

[Anna Komnena]

Handlung:
Stellt den Calamus, die Schreibfeder, zurück ins Tintenfässchen und rollt den Papyrus zusammen. Warum Ladiner immer noch solcherart schreiben? Warum benutzen einige Völker Renzias eine Schrift, bei der man 5000 Zeichen beherrschen muss, um eine Zeitung zu lesen, obschon das Alphabet auch nicht gerade neun zu nennen ist? Eben!   Dann erhebt sie sich und holt Gläser und Karaffe. Danach stellt sie drei wunderschöne Terra sigillata-Schalen auf den Schreibtisch. Mandeln, Trauben, sonstiges Obst. Dazu eine einladende Geste.

"Bitteschön. Was darf ich für Euch tun?"

[Emil Pivonka]

"Vielen Dank. Es ging um Euren Besuch letztens und Euer sehr bewegendes Plädoyer das Gesetz über die Ämterlaufbahn aufzuheben. Da die Konsulfrage nun geklärt ist, wollte ich mit Euch die Aufhebung des Gesetzes besprechen. Die nächste Parteiversammlung der ASUL steht bevor und wie ich Euch sagte ist dieses Gesetz und alles darum herum immer noch als schwerer Schlag in der ganzen Partei spürbar. Es würde mich deutlich beruhigen, wenn ich berichten könnte, dass die DN dieses Vorhaben plant und dann auch durchziehen wird, so würde das, da bin ich sicher, viel Bewegen und die nächste Koalition außerfrage stehen."

[Anna Komnena]

Handlung:
Lächelt.

"Mein Wort gilt. Und die DN steht voll und ganz hinter mir. So voll und ganz, wie die ASUL hinter Euch. Ob die PPP noch so sehr geschlossen ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ihr könnt Euch vorstellen, warum dem so ist."

[Emil Pivonka]

"Nun, ich kann damit zumindest versichern, dass es mir gelingen wird die ASUL stabil zu halten. Frederico ist eher die Führungspersönlichkeit der ASUL, aber ich verstehe natürlich, was Ihr meint.
Ja, die PPP, ich sehe da schon länger eine gewisse Distanz zwischen den etwas liberaleren Flügel um die Prinzessin Selene herum und der rechteren, aber auch eher passiven Mitgliedern um den westlichen Konsul herum. Ich bin gespannt, was da in Zukunft so passiert, natürlich liegt mir die Allparteienregierung am Herzen und ich würde es sehr gerne sehen, wenn die Prinzessin und ihr leicht progressiverer Flügel sich in Zukunft mehr zu Wort melden würden."

[Anna Komnena]

"Glaubt mir, die Prinzessin ist durchaus auf ihre Weise konservativ. Andererseits trägt sie die Politik ihrer Mutter, Land aus dem Besitz abgewanderter Adelshäuser den Bauern zu übereignen - unter der Bedingung, dass die Bauern Cooperativen bilden und sich gegenseitig helfen! - im vollen Umfang. Und ihr Bruder sieht dies genauso. Wie ich hörte, wird die Königin, da die Finanzen gut da stehen, Mittel für die moderne Landwirtschaft ausgeben. Das bleibt aber bitte unter uns, ja?"

Handlung:
Anna muss schmunzeln, denn die Basilissa von Syrene ist ihr eine gute Freundin.   

[Anna Komnena]

"Übrigens schlage ich für Neuwahlen den 24. Avileus diesen Jahres vor. Dann könnte die neue Regierung am 01.01.2735 ihr Amt antreten. Was meint Ihr dazu?"

*SO*28.05.2021, das neue ladinische Jahr beginnt am 05.05.2021. unser Jahr 2735.*SO*

[Emil Pivonka]

"Das klingt nach einer sehr guten Idee. Ich werde das an die Parteiversammlung weiterreichen.

Was die Prinzessin betrifft, nun konservativ ist ohnehin ein sehr dehnbares Wort, konservativ in Pentapolis oder Metropolis zu sein beinhaltet den Erhalt des örtlichen Kommunismus und so verhält es sich dann auch mit Syrene, ein syrenischer Konservativer tritt nun einmal für den erhalt des durchaus progressiveren Stand des syrenischen Systems ein. So erkläre ich mir das zumindest. Eigentlich meinte ich nur, dass die Prinzessin Selene schon immer kooperativer mit uns von der ASUL umging als der westliche Konsul, ich kann mich an keinen Punkt erinnern, in denen wir von ihr angefeindet worden sind und das ist nun einmal die gute Basis einer Partnerschaft, Gemeinsamkeiten zu suchen, Unterschiede anzuerkennen und damit kann die Basis einer Regierung geschaffen werden.

Es verhält sich ja nicht anders zwischen unseren Parteien. Die Sozialprogramme der DN geht bei weitem nicht so weit, wie wir es uns im perfekten Fall vorstellen, aber das heißt ja nicht, dass man damit nicht arbeiten kann, die DN tritt für eine bürgerliche Demokratie ein, das ist schlicht ein Fakt, den die ASUL aufgrund der unterschiedlichen Ideologien unserer Parteien respektiert. Uns fiel dieses Vorgehen schon immer leicht. Auch bei der PPP finden sich einige gemeinsame Schnittpunkte und ich hoffe die PPP wird das auch in der nächsten Legislaturperiode so sehen."

[Anna Komnena]

"Ich stimme Euch zu: Die drei Parteien haben das Wohl des Reiches zum Ziel. Mit unterschiedlichen Lösungsweisen. Es herrscht hier quasi eine Evolution politischer Denkschulen.
Eine Angehörige des syrenischen Königshauses ist selbstverständlich auf andere Weise konservativ, als ein Gutsbesitzer in den Provinzen. 
Wer einer Familie entstammt, die seit Jahrhunderten im Senat tätig ist, hat andere Ansichten, als jemand, der die Macht weder erwerben, noch verteidigen muss.
Insofern ist die DN homogener als die PPP: Landadel und Bürgertum treffen sich in unserer Partei. Klassischer Mittelstand. Ausserdem ist die DN aus den Nationalliberalen hervorgegangen, unsere Grundhaltung ist daher die Hilfe zur Selbsthilfe. 
Wir stehen in der Mitte zwischen jenen, denen der Sozialstaat nicht weit genug ausgebaut werden kann und jenen, die paternalistisch denken. Kurz und gut: Die Regierung funktioniert - und das schon seit Jahren."