Elisabeth II

[Marcus Flavius Celtillus]

Wir alle wussten, dass es geschehen musste. Und dennoch: Da es nun geschehen ist merke ich, wie nahe Ihrer Majestät Tod mir tatsächlich geht. Die guten Zeiten werden wir wohl immer mit Ihr in Verbindung bringen. Mehr kann ich gerade nicht dazu sagen.

[Wesirat für Äußeres]

Das tut mir Leid für dich. Aber so groß wie meine Anteilnahme für dich ist, so gering ist sie für eine Person, die in eine privilegierte Welt geboren wurde, während Hunderte Kinder auf der Welt hungern und für die 96 Jahre vielleicht die Gesamtzahl ist, die sie zwischen sich erreichen können. Das geht mir viel näher.

[Marcus Flavius Celtillus]

Warum es mich berührt, ist schnell erklärt: Sie war halt sehr präsent. Von James Bond über Asterix bis zu den Minions, als Beispiel. Und wenn man selbst nicht mehr der Jüngste ist, versteht man, angesichts der Klimalatastrophe, des Putin-Krieges, der Rezession, die nun kommt, dass die beste Zeit vorbei ist. So verstehe ich Ihren Tod, als einen Punkt unter einen Satz im Buch der Geschichte.
Die hungernden Kinder der Welt werden mehr, weil Dürre und Flut ganze Ernten vernichten und Getreidefrachter nicht abfahren können. Es wird nicht mehr besser.

[Wesirat für Äußeres]

Ich bin seit Dienstag 39 und ich glaube nicht an unbedingtes Besser oder Schlechter. Wir sind noch nicht am Ende und wenn die Welt das Tausendjährige Reich überlebt, dann auch die aktuellen Herausforderungen. 

Aber mein Vertrauen in die Entwicklung der Menschheit zeigt sich ja auch im Spiel. Also gib nicht auf, Menschen egal welchen Alters können Großes leisten!

[Marcus Flavius Celtillus]

39? Junger Hüpfer!
Ich denke übrigens nicht an das Ende der Welt - aber, angesichts dessen, was da kommen wird, an das Ende der Menschheit. Nur schade, dass unsere Existenz wahrscheinlich nicht dokumentiert werden wird. Wir werden "vergessen".

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Wird sich jemand an uns Menschen erinnern?

[Wesirat für Äußeres]

Das wirkt ein wenig überdramatisch. Man muss den Untergang nicht herbeireden, wenn er einfach noch nicht da ist. Steckst du in der Midlifecrisis oder warum solche Töne?

[Marcus Flavius Celtillus]

Midlifecrisis. Da bin ich schon lange drüber weg. Rein zeitlich. 
Aber: Nüchtern betrachtet und ebenso nüchtern gerechnet...kommt da zu viel zusammen.

[Wesirat für Äußeres]

Nüchtern betrachtet leben wir in einer Wohlstandsgesellschaft, die bestenfalls durch die herrschende Elite verdummt wird und in Panik zu versetzen ist. Im Grund geht es uns nicht wesentlich schlechter.

[Marcus Flavius Celtillus]

Erstens: Noch geht es uns nicht wesentlich schlechter.
Zweitens: Uns, nicht dem Rest der Welt. 
Warten wir die Folgen der kommenden Rezession ab.

[Wesirat für Äußeres]

Wenn du natürlich alles schlecht sehen willst, ist das dein fatalistisches Recht, aber ich halte von Verzweiflung nichts.

[Anthony Colin Smithcombe]

Nicht vergessen: GOD SAVE THE KING!

Obwohl ich republikaner bin (im Sinne von Abschaffung der Monarchie im UK, nicht im amerikanischen Sinne, aber ich denke, das ist ohnehin klar) verstehe ich dieses Gefuehl, es ist hier auf der Insel klar, dass nicht wenige das Ende einer Aera sehen. 

Auch wenn ich nur 24 bin und vorraussichtlich andere Monarchen des UKs meine Lebenszeit fuellen werden (auch wenn ich hoffe, dass Charles der letzte ist, denn dannach kommt nichts bedeutsames mehr) zeichnet sich Elizabeth dadurch aus, dass sie unabhaegig ihrer zeremoniellen Rollen zu einer kulturellen Institution geworden ist.

Als ich mich gestern in der oertlichen Kirche ins Kondolenzbuch eingetragen habe, ist diese Anteilnahme wirklich inspirierend, dieses kollektive Gefuehl des Wandels ist auf monarchistischer und republikanischer Seite zu spuhren.

Ich war immer der Ueberzeugung, dass Charles ein guter Koenig wird, er wird die Monarchie entweder ins 21. Jahrhundert bringen oder sie zu einem guten Ende fuhren.

Insofern habe ich auch noch Hoffnung fuer die Zukunft. Auch wenn ich fuer die Zukunft der Menschheit als Ganzes immer hin und her schwanke, so habe ich Hoffnung, dass ein weltweites Momentum kommen wird, sodass wir die notwendigen Aenderungen sehen werden.

[Marcus Flavius Celtillus]

Zum Thema Monarchie:
"Ich bin Monarchist, weil ich Demokrat bin. Ein König ist der einzige Schutz des Volkes vor der Tyrannei, und besonders vor dem schlimmsten aller Tyrannen, dem Volk selbst."
Stuart LeJoie im Roman "Mondspuren", von Robert A. Heinlein, erschienen 1966, auf Seite 358. 

[Wesirat für Äußeres]

Heinlein schrieb auch über Homosexualität, dass sie nicht falsch sein, aber unfähig zur gleichwertigen Liebe. Dem würde ich null Bedeutung zuweisen.

[Marcus Flavius Celtillus]

Ich zitiere lediglich eine Figur aus einem Roman. Die persönliche Haltung des Autors ist mir unbekannt, dennoch denke ich, anhand der Reaktion der Hauptfigur, der Autor war Republikaner. Der Roman erschien wie schon gesagt, 1966. Manche Sätze wirken heute reichlich antiquiert. Der Autor scheint mir aber für seine Zeit recht fortschrittlich.
Und ich halte es für verfehlt, historische Persönlichkeiten und Bücher ausschließlich anhand heutiger Kriterien zu beurteilen. Möglicherweise gelten alle, die heute tierische Produkte zu sich nehmen, morgen als Kannibalen.

[Anthony Colin Smithcombe]

Aus Sicht des linken Akzelerationismus habe ich ab und an fuer die Monarchie plediert, weil es weiterhin die kapitalistische Realitaet aufzeigen wuerde, dass eben nicht alle gleich sind, hat mich damals in einige interessante Diskussionen mit meinem Politiklehrer gebracht.

Allerdings sehe ich gerade jetzt, dass die Allgemeinheit meine Intention nicht ganz so umsetzen wuerde, denn die Antimonarchisten hier versuchen zum Teil die Geschichte etwas zu verzerren und der Queen Sachen anzudichten, ueber die sie als konstitutionelle Monarchin einfach keine Kontrolle hatte.

Aber hey, fast alle Herrschaftssysteme und Staatsformen haben ihne pro und contra Eigenschaften, das gibt uns ja diese Diversitaet in den VNs 

[Marcus Flavius Celtillus]

Stimmt. Ladinien ist ja auch keine Monarchie, sondern eine Dyarchie. 

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Akzelerationismus. Dieses Wort ist mir unbekannt und ich werde es "ergoogeln"

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Jetzt hab ich es gelesen und hoffentlich auch verstanden. Passt ja zu meiner pessimistischen Sicht.

[Anthony Colin Smithcombe]

Ich will wohlgemerkt sagen, dass ich kein linker Akzelerationist bin, auch wenn ich einige der Argumente gut verstehen kann 


Selbstredend, eine Interessante Regel der Zwei, die Ladinien fuer sich geschaffen hat 

[Functionarius]

Vor die Wahl gestellt, ein Cyborg zu werden oder einfach zu verschwinden...tolle Wahl.