Gefängnisinsel südlich von Carona

[Manuel XIV. Palaiologos]

Zieht die Stirn kraus.

"Ja, allerdings. Ein sauberes Pärchen! Ein inzestiöse Beziehung, sogar Kinder hatten die beiden. Da hat mein Cousin ausnahmsweise das richtige getan: Die beiden abserviert. Und obwohl die Argeaden auf die Krone des Westreiches verzichtet hatten, wollte dieses saubere Pärchen nach der Krone greifen. Sie waren mit dem letzten Regenten des Westens verwandt."

Er wirkt grimmig, besinnt sich dann aber, schau auf und fragt:

"Lucius und Lucilla? Sind sie etwa wieder aufgetaucht?"

[Orden der Iedi]

Der Orden vermutet ein Komplott der Anhänger von Manuel und den beiden gegen das Imperium, der Feind des Feindes ist ja schließlich ein Freund, nicht wahr? Natürlich lassen sich nichts anmerken, sie suchen vorurteilsfrei nach der Wahrheit, wie es sich als Iedi gehört.


"Vielleicht, es gab einen Einbruch in unsere Botschaft, manche Hinweise deuten auf ihre Bewegung als Strippenzieher."

[Manuel XIV. Palaiologos]

Grinst listig.

"Wenn Lucius und Lucilla involviert sind, dann kann logischerweise ICH nicht ebenfalls involviert sein! Wir hassen einander aus ganzem Herzen! ICH bin der legitime Herrscher des gesamten Reiches. Sie sind die Heiden, die das Reich beanspruchen. Ihr glaubt, wir könnten zusammenarbeiten? Das ist vollkommen ausgeschlossen! Sie würden mich vernichten, ich würde sie vernichten!"

[Orden der Iedi]

"Warum sollten wir glauben, dass Ihr involviert seid?"

[Manuel XIV. Palaiologos]

Macht mit seiner Rechten eine Geste ins Ungefähre.

"Nur eine Intuition."

Dann jedoch fokussiert er seinen Blick scharf.

"Und eine logische Implikation: Wenn Ihr Lucius und Lucilla für die Schuldigen haltet, warum solltet Ihr mich armen Gefangenen aufsuchen? Es muss Eurerseits also eine Verbindung existieren - und sei sie auch nur eine theoretische. Nein?"

Mit diesen Worten offenbart er seine Abstammung und Ausbildung.

[Orden der Iedi]

"Ihr missversteht unsere Intension. Wir möchten so viel über die beiden herausfinden wie möglich, wie ein berühmter Großadmiral von uns einst sagte: Um einen Gegner zu besiegen muss man ihn kennen, nicht nur seine Taktiken, sondern auch seine Geschichte, seine Philosophie, seine Kunst. Es ist besser noch einen anderen Standpunkt anzuschauen und Ihr dürftet einen sehr großen Kontrast zu den Imperialen Behörden darstellen."

[Manuel XIV. Palaiologos]

Ein Lächeln zaubert sich auf seine Miene.

"In der Tat! Sehr viel grösser könnte der Kontrast wohl kaum sein.

Nun gut:
Lucius und Lucilla - und vielmehr noch Lucilla! beziehen ihren Anspruch aus der Reinheit des Blutes. Darum ja auch die Geschwisterehe. Sie halten sich für Abkömmlinge der Götter. Aus ihrer Sicht erstirbt ihr Anspruch auf die Krone niemals, denn sie sind die göttlichen Zwillinge, sie sind Apollon und Artemis. Nur das diese Götter, ich nenne sie Dämonen, sich nie verehelicht haben. Aber: Sie sind beide kaiserlichen Geblütes, ein Umstand, den auch ich nicht leugnen kann."

[Orden der Iedi]

"Nun, das ist doch interessant."

[Manuel XIV. Palaiologos]

"Interessant, weil Ihr erfahrt, waum ich nie vor ein ordentliches Gericht gestellt wurde? Weil kaiserliches Blut unantastbar ist. Ihr lernt gerade ladinisch zu denken."

Der Mann mag "Hochverräter" genannt werden aber in ihm lebt ebenfalls die Geschichte seiner Völker.

[Orden der Iedi]

"Das heißt ihr wurdet ohne ein faires Verfahren inhaftiert?"

[Manuel XIV. Palaiologos]

"Ja, so ist es. Und ich verstehe es sogar. Wie könnte man einen Abkömmling kaiserlichen Geblütes vor eine schnödes Tribunal stellen? Ich hätte dies ablehnen müssen."

[Orden der Iedi]

"Ihr verzichtet auf ein faires Verfahren? Aufgrund Eurer Abstammung?"

[Manuel XIV. Palaiologos]

"Selbstverständlich! Im Falle, ich hätte den Bürgerkrieg gewonnen, wäre es mir im Traum nicht eingefallen, gegen die Flavier und Argeaden ein öffentliches Verfahren einzuleiten. Kaiserliches Blut darf NIEMALS in aller Öffentlichkeit angeklagt werden. Krieg? Ja. Ein öffentlicher Prozess? Unter keinen Umständen. Und es spricht dann doch für meinen kaiserlichen Cousin, dass er darauf verzichtet hat. Wohlüberlegt!"

[Orden der Iedi]

"Nun, ich glaube, dass wir da aufgrund unterschiedlicher Werte und eines anderen Geschichtsverlaufs einfach andere Vorstellungen davon haben."

[Manuel XIV. Palaiologos]

Handlung:
Feiert...begeht seinen Geburtstag.