Königlicher Besuch

[Carolus Vasa]

"Das hat direkt etwas damit zu tun, worüber ich mit Euch sprechen wollte.

Ich habe den Plan in Comagena hochwertige Schokoladenprodukte zu produzieren und brauche einen zuverlässigen Lieferanten von Kakao. Einen Lieferanten, dem man trauen kann, dass seine Produkte hochwertig sind, ohne Ausbeutung zustande kommen und die Umwelt geschont bleibt.

Selbstredend dachte ich an unsere eigene Kakaoproduktion hier in den Kolonien. Wäre eine solche Kooperation für Euch denkbar?"

[Sophia Villania]

"Denkbar? Das wäre phantastisch! Unsere Kooperativen würden sehr gerne mit zuverlässigen Produzenten zusammenarbeiten. Denn wenn unsere Produkte echt ladinisch erzeugt wurden, so sollen sie auch echt ladinisch weiter verarbeitet werden."

Handlung:
Sie lächelt leicht spitzbübisch.

[Sophia Villania]

"Etwas Obst vielleicht?"

Handlung:
Sie deutet auf eine Schale aus feinster Terra Sigillata, in der Tropenfrüchte liegen.

[Carolus Vasa]

"Sehr gerne."

Nimmt sich eine Banane.

"Das freut mich zu hören, ich werde meine Agrikultur- und Wirtschaftsministerien dann eine entsprechende Weisung geben."

[Sophia Villania]

Handlung:
Nimmt sich eine Kiwi-Frucht

"Eine absolute Monarchie hat ihre Vorteile, nicht wahr?
Ist es nicht wunderbar? Tropische Früchte aus unserem eigenen Anbau."

[Carolus Vasa]

"In der Tat, die Selbstversorgungsfähigkeit des Imperiums zu stärken war eine weise Entscheidung der Imperialen Regierung. Ich freue mich sehr, dass die Idee dieser Partnerschaft zwischen dem Zwölfstädtebund und Comagena auf solch offene Ohren trifft."

[Sophia Villania]

"Das zeigt, wie wertvoll die Selbstverwaltung der Territorien des Reiches ist: Es bilden sich selbst organisierende Zusammenschlüsse. Ein Reich der Schwarmintelligenzen, dass Platz für Individualität lässt, ja, diese Individualität sogar einfordert und bestärkt. Wenn in meiner alten Heimat so gedacht worden wäre..."

[Carolus Vasa]

"Erzählt mir von Eurer alten Heimat, ich habe tatsächlich nicht sehr viel davon gehört."

[Sophia Villania]

Handlung:
Ein kummervoller Zug huscht über ihr Gesicht. Jedoch fängt sie sich dann schnell

"Stralien war ein multiethnischer Staat im Süden Astors. Siedler aus Dreibürgen, aus Chinopien, aus Livornien und Indigene bildeten eine neue Nation. Ganz im Süden lebten wir Ladiner. Bis 1852 Teil des Reiches. Als das Imperium seine Truppen zurückzog, standen wir ganz allein da. Nun, dieses multiethnische Experiment scheiterte. Nicht durch die Schuld von uns Ladinern! Wir wollten nur Autonomie. Unsere Sprache und Kultur bewahren. Unterschiedliche Ideologien und Interessen, die sich nicht unter einen Hut bringen ließen, auswärtige Mächte, die sich einmischten. Das Imperium hatte sich zurückgezogen, da es sein Kernland schützen musste. Und es würde nicht wieder zurückkehren. Als Stralien - meine Heimat! - zusammenbrach, da verließen wir das Land in Richtung Süden. Und was fanden wir? Ein anderes multiethnisches Land. Nur das es hier funktioniert. Jahrhundertelang. Unterschiedliche Ideologien? Kein Problem! Wir reden miteinander und finden einen Konsens. Wenn ich es recht bedenke, bin ich erst hier wirklich daheim."

[Carolus Vasa]

"In der Tat, dieses Imperium ist wahrlich etwas einzigartiges. Ein Vielvölkerstaat muss auch immer eine Willensnation sein, sonst ist das Gerüst zum Scheitern verurteilt."

[Sophia Villania]

"Willensnation. Welch ein schönes Wort, welches Majestät da prägen!"

Handlung:
Sie lächelt still in sich hinein. Wäre ihr eine andere Willensnation namens "Schweiz" bekannt, sie würde das Imperium unwillkürlich mit dieser vergleichen. Bewaffnete Neutralität, Allparteienregierung - nur in "Groß".   

[Sophia Villania]

"Noch einen Schluck Limonade, Majestät?"

[Carolus Vasa]

Damit holt sie den König aus tiefen Gedanken zurück.

"Oh, entschuldigt, ja, sehr gerne, vielen Dank. Nachdem wir die Lieferungen an sich besprochen haben, steht die logistische Frage an. Ich wäre für einen Transport mit Wolkengaleeren, es ist zwar etwas langsamer, aber umweltfreundlicher als mit dem Flugzeug und sie ermöglichen auch Transporte landeinwärts. Nicht wahr?"

[Sophia Villania]

Handlung:
Sie schenkt dem König nach.

"Wolkengaleeren...ja, dass wäre natürlich gut. Der Zwölfstädtebund ist inzwischen vollständig an das Netz des Reiches angeschlossen. Außerdem hat die Legion ihre eigenen Lastschiffe vom Typ "Atlas" schon vor Jahren ausgemustert. Und diese Wolkengaleeren verfügen auch über Kühlaggregate."

[Carolus Vasa]

"Das ist fantastisch, das würde uns ermöglichen die Schokolade gekühlt zu transportieren. Selbstredend wäre auch der Segelschiffverkehr mit anschließendem Eisenbahntransport eine gute Option, wenn die Produktion erst einmal groß anläuft."

[Sophia Villania]

"Eisenbahnverkehr ist natürlich so eine Sache: Die Strecken müssten erst gebaut werden. Aber der Segelschifftransport wäre eine kostengünstige Variante, so ganz ohne Treibstoffverbrauch. Zeit haben wir ja. Festina lente, dass habe ich hier gelernt.
Die Königin von Palmyra hat eine funkelnagelneue Flotte Corbitae und auch der Graf von Athenopolis lässt, so hörte ich, neue Schiffe bauen. Selbstverständlich ohne die Götter zu beleidigen: Für jeden geschlagenen Baum muss ein neuer angepflanzt werden. Ist ja klar."

[Carolus Vasa]

"Das heißt, auch der Transport ist auf jeden Fall gesichert. Was gibt es sonst noch zu bedenken?"

[Sophia Villania]

"Da wir vorrangig die Rohstoffe liefern: Erst einmal nichts mehr. Wenn die Aussenwelt dann unsere Produkte haben möchte, werden sie ihre eigenen Schffe schicken müssen. Am Besten hierher, denn der Zwölfstädtebund hat Tiefwasserhäfen. Wir liefern die Rohstoffe, Comagena produziert die Schokolade, liefert sie hierher und verkauft sie hierzulande. Und wir profitieren von den Hafengebühren - die selbstverständlich nur von den Ausländern kassieren, nie von unseren Landsleuten in Comagena."