Zitat:
COLONIA GLANUM
Glanum, den 04.11.2765, zur achten Stunde.
Majestät!
Wie ihr wisst, befindet sich das Land Caledonia-Moesia in einer tiefen Krise, ursächlich ausgelöst durch die völlig verfehlte Religionspolitik des dacischen Königs Konstantinu II Decebaléscu. Es ist wahr: Konstantinu hat lediglch die Religionspolitik seines Großvaters übernommen - sie aber auch nicht beendet!
Wir wissen, dass rechtgläubige pagane Untertanen seines Reiches regelmässig die Kirchen zu Gottesdiensten besuchen mussten, dass Tempel der Götter geschlossen oder gar Vorrat für den Bau von Kirchen missbraucht wurden, dass es verboten war den Kindern auch nur Gutenacht-Geschichten zu erzählen, in denen die alten Sagen und die Götter geschildert wurden.
Doch diese Zeiten sind nun vorbei! Im gesamten Süden, in ganz Dacia, Getia, Denteletia, Tadmor, der Pentapolis, der Durava und Getia, ist das Volk aufgestanden und wehrt sich gegen die Unterdrückung durch die christliche Minderheit im ehemaligen Königreich Dacia.
Die ebenso bedaurnswerte wie tapfere Königin der Denteleter, Audata, befindet sich derzeit bei mir in Glanum, da sie als Ambacta des Hauses der Argeaden Anspruch auf meinen Schutz erhebt.
Zwar ist es wahr, dass sie als Vasallin ihrem König zu gehorchen hat, ein Rechtsgrundsatz, der von unserem immer schon ehrn vertreten wurde, doch ist es ebenso wahr und wahrhaftig, dass der damals in Alba Longa tagende Senat der Res Publica Ladina, des Nachfolgestaates des mittleren der drei Kaiserreiche und eigentlichen Hauptstaat der Ladiner, welcher ja, bekanntermaßen, erst durch den Verzicht eines Argeaden auf die Kaiserkrone begründet werden konnte, die Vasallen des Manuel XIV Palaiologos von ihrem Treueeid entband, da Manuel seinen christlichen Glauben allen Menschen seines, des damaligen Ostladinischen oder auch Eturäerreiches, aufzwingen wollte.
Damals hat der Senat entschieden, alle Vasallen des Manuel sollten als Foederatii wieder dem Senat die Treue schwören, dass Kaiserreich im Osten sei somit aufgelöst.
Nun bitte ich Euch, mein teurer Cousin, erlaubt mir die Hauptstadt zu bereisen und meine Ambacta Audata Euch, oh Kaiser und König, Imperator Augustus Caesar, vorzustellen, auf das Ihr, oh Erhabener, entscheiden möget, wie man den nun in dieser leidigen Angelegenheit und mit dieser armen, bemitleidenswerten und hilflosen Frau verfahren möge.
So verbleibe ich
Salve utque Vale!